Wie man den finanziellen Bedarf im Ruhestand ermittelt
Die Frage „Wie viel Geld brauche ich im Ruhestand?“ stellen sich viele Menschen spätestens ab Mitte 40 – oft viel zu spät. Eine vorausschauende Ruhestandsplanung ist jedoch der Schlüssel für finanzielle Sicherheit im Alter. Wer den finanziellen Bedarf im Ruhestand realistisch einschätzt, kann gezielt vorsorgen und verhindern, dass die Rente zur Herausforderung wird.
In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinen individuellen Finanzbedarf im Ruhestand berechnest – und warum professionelle Unterstützung dabei oft entscheidend ist.
1. Aktuelle Lebenshaltungskosten ermitteln
Der erste Schritt zur Planung deiner Altersvorsorge ist eine ehrliche Analyse deiner heutigen Lebenshaltungskosten. Dazu zählen:
- Miete oder Immobilienkosten
- Nebenkosten (Strom, Wasser, Heizung)
- Lebensmittel und Haushalt
- Versicherungen
- Mobilität (Auto, ÖPNV)
- Freizeit und Hobbys
- Urlaube und Reisen
- Gesundheit und Pflege
Erfasse alle monatlichen Ausgaben und bilde einen Durchschnittswert. So bekommst du ein realistisches Bild deiner finanziellen Basis.
💡 Tipp: Viele Experten empfehlen, im Ruhestand etwa 70–80 % des letzten Nettoeinkommens als Richtwert anzusetzen. Doch dieser Wert kann je nach Lebensstil stark variieren.
2. Künftige Ausgaben realistisch einschätzen
Deine Ausgaben im Ruhestand werden sich von deinen aktuellen unterscheiden. Denke dabei an:
- Wegfall von Arbeitskosten (beispielsweise Fahrt zur Arbeit, Mittagessen außer Haus)
- Eventuelle Reduzierung von Versicherungsbeiträgen
- Steigende Gesundheitsausgaben im Alter
- Zeit für Hobbys, Reisen oder ehrenamtliche Tätigkeiten
- Abbezahlte Kredite oder laufende Verpflichtungen
Plane eher großzügig – für mehr Freiheit und gegen unvorhergesehene Belastungen.
3. Einnahmen im Ruhestand berechnen
Dem geschätzten Bedarf stellst du deine zu erwartenden Einnahmen im Ruhestand gegenüber:
- Gesetzliche Rente (laut Renteninformation)
- Betriebsrenten oder Versorgungswerke
- Private Rentenversicherungen
- Kapitalerträge (beispielsweise Aktien, ETFs)
- Mieteinnahmen
- Nebeneinkünfte im Alter
So erkennst du schnell, ob deine Altersvorsorge ausreicht – oder ob du eine Rentenlücke schließen musst.
4. Inflation und Lebenserwartung nicht unterschätzen
Ein häufiger Denkfehler bei der Ruhestandsplanung: Man rechnet in heutigen Preisen. Doch durch Inflation verliert Geld über die Jahre an Kaufkraft. Was heute 2.500 € kostet, kann in 20 Jahren bereits 3.700 € kosten oder noch mehr.
Auch die Lebenserwartung steigt. Wer mit 67 in Rente geht, sollte für mindestens 25–30 Jahre planen – eher mehr als weniger.
5. Versorgungslücke erkennen und schließen
Wenn deine erwarteten Einnahmen geringer sind als dein Bedarf, entsteht eine Versorgungslücke im Ruhestand. Um diese zu schließen, gibt es verschiedene Strategien:
- Private Altersvorsorge (beispielsweise private Rentenversicherungen, Rürup-, Riester-Rente, ETF-Sparpläne)
- Immobilien als Kapitalanlage
- Kapitalaufbau über Fonds oder Aktien
- Steuerliche Vorteile nutzen
- Nebenverdienst im Alter
Eine professionelle Ruhestandsberechnung oder eine Simulation kann helfen, konkrete Zahlen zu erhalten.
6. Regelmäßig überprüfen und flexibel bleiben
Wie viel Geld brauche ich im Ruhestand? Deine Lebenssituation kann sich ändern – genauso wie wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Daher solltest dudeine Ruhestandsplanung alle ein bis zwei Jahre überprüfen. Neue Gesetze, Gehaltsveränderungen, veränderte Ziele oder familiäre Umstände können Anpassungen notwendig machen.
7. Professionelle Beratung nutzen: Expertise statt Schätzung
Die Ermittlung des finanziellen Bedarfs im Ruhestand ist komplex – besonders, wenn man alle Faktoren wie Inflation, Steuern, Anlageformen oder gesetzliche Änderungen berücksichtigen will.
Eine qualifizierte Finanzberatung kann hier enorm helfen:
- Klärung deiner persönlichen Ruhestandsziele
- Professionelle Analyse deiner Versorgungslücke
- Entwicklung einer maßgeschneiderten Anlagestrategie
- Optimierung steuerlicher Aspekte deiner Altersvorsorge
Ein guter Finanzberater denkt ganzheitlich und begleitet dich langfristig. Das spart nicht nur Zeit, sondern kann bares Geld bedeuten – gerade, wenn es um Entscheidungen mit langfristiger Wirkung geht.
Fazit: Früh planen, gut leben
Den finanziellen Bedarf im Ruhestand zu ermitteln ist ein essenzieller Schritt für deine Zukunft. Mit einer realistischen Einschätzung deiner Lebenshaltungskosten, einer soliden Einnahmen-Übersicht und dem Einbezug von Inflation und Lebenserwartung legst du das Fundament für einen finanziell sorgenfreien Lebensabend.
Nutze die Unterstützung von Fachleuten, wenn du unsicher bist oder deine Situation komplex ist. Je früher du deine Ruhestandsplanung angehst, desto mehr Sicherheit gewinnst du – und desto entspannter kannst du dem neuen Lebensabschnitt entgegenblicken.
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