Gebäudeversicherung Wertermittlung
Gebäudeversicherung Wertermittlung ist ein wichtiger Prozess, der in vielen verschiedenen Kontexten eine Rolle spielen kann. Es gibt verschiedene Gründe, warum man den Wert eines Gebäudes ermitteln möchte. Zum Beispiel kann dies bei einem Immobilienverkauf, bei der Erstellung von Versicherungspolicen oder bei der Finanzierung von Bauvorhaben relevant sein. Die Wertermittlung basiert auf verschiedenen Faktoren wie Bauweise, Größe, Zustand, Lage, Alter und Ausstattung des Gebäudes. Dabei kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Jede Methode hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Es ist wichtig, die am besten geeignete Methode auszuwählen, um ein passendes Ergebnis zu erzielen. Letztendlich trägt die Wertermittlung eines Gebäudes dazu bei, eine korrekte Versicherungssumme zu bestimmen. Dies ist besonders wichtig, um im Schadenfall keine unliebsame Überraschung durch mögliche Kürzungen zu erleben. Achten Sie darauf, dass Sie die Vorgaben des Versicherers hinsichtlich einer korrekten Wertermittlung einhalten.
Die meisten Versicherer akzeptieren dafür die Nutzung eines Summenermittlungsbogens. Sie sollten jedoch prüfen, ob der so ermittelte Versicherungswert realistisch ist und auch den tatsächlichen Wiederherstellungswert der Immobilie trifft.
Neuwert (fester Neuwert)
Der feste Neuwert ist eine Methode der Gebäudeversicherung Wertermittlung, die auf der Grundlage der Kosten zum einem festen Zeitpunkt, meist der Errichtung des Gebäudes berechnet wird. Die Berechnung des festen Neuwerts erfolgt in der Regel auf Basis der aktuellen Baukosten des Gebäudes. Dabei werden die Kosten zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes herangezogen. Diese werden um mögliche Abschläge, beispielweise aufgrund von Nutzungsbeschränkungen oder Baufehlern, korrigiert. Der ermittelte Wert entspricht somit dem hypothetischen Neuwert des Gebäudes.
Die Methode des festen Neuwerts hat den Vorteil, dass sie einfach und schnell anwendbar ist und eine klare Grundlage für die Wertermittlung von Neubauten bietet. Allerdings berücksichtigt sie nicht die Inflation und Preissteigerungen. Dies kann zu einer Unterschätzung des tatsächlichen Wiederaufbauwertes führen, wenn das Gebäude beschädigt oder total zerstört wurde. Insbesondere bei älteren Gebäuden, bei denen der tatsächliche Wert nicht mehr auf dem hypothetischen Neuwert beruht, sollten Sie daher eine andere Methode der Wertermittlung anwenden, die insbesondere inflationsbedingte Anpassungen automatisch erfasst.
Gleitender Neuwert
Der gleitende Neuwert ist eine Methode der Gebäudeversicherung Wertermittlung, die auf der Grundlage der aktuellen Baukosten berechnet wird. Im Gegensatz zum Neuwert, der den Wert des Gebäudes zu einem festen Zeitpunkt, meist seiner Errichtung widerspiegelt, berücksichtigt der gleitende Neuwert die Inflation und Preissteigerungen im Baugewerbe im Laufe der Zeit. Diese Methode ist besonders nützlich für die Wertermittlung von Gebäuden, die bereits eine gewisse Alterung erfahren haben und deren tatsächlicher Marktwert nicht mehr auf dem festen Neuwert beruht.
Die Berechnung des gleitenden Neuwerts erfolgt in der Regel durch Multiplikation mit dem aktuellen Baupreisindex. Dabei wird der Baupreis anhand von Veröffentlichungen von Baupreisindizes ermittelt, die regelmäßig von statistischen Ämtern und Branchenverbänden veröffentlicht werden. Der ermittelte Wert wird dann um mögliche Abschläge, beispielsweise aufgrund von Nutzungsbeschränkungen, Baulasten oder Baumängeln, korrigiert.
Die Methode des gleitenden Neuwerts hat den Vorteil, dass sie ein realistisches Bild des Wertes eines Gebäudes im aktuellen Marktumfeld liefert und somit als wichtige Entscheidungsgrundlage bei Verkaufs- oder Finanzierungsgeschäften dienen kann. Allerdings müssen bei der Berechnung des gleitenden Neuwerts auch die regionalen Unterschiede im Baugewerbe und die Schwankungen von Baupreisen berücksichtigt werden, um ein genaues Ergebnis zu erzielen.
Insgesamt ist der gleitende Neuwert eine nützliche Methode zur Wertermittlung von Gebäuden, die insbesondere bei älteren Gebäuden zum Einsatz kommt. Sie liefert ein realistisches Bild des aktuellen Marktwerts und kann somit als Grundlage für fundierte Entscheidungen im Zusammenhang mit Immobilien dienen. Für die Gebäudeversicherung liefert der gleitende Neuwert durch die Kopplung an den Baupreisindex eine automatisch angepasste Versicherungssumme.
Zeitwert Gebäudeversicherung Wertermittlung
Die Berechnung des Zeitwerts erfolgt in der Regel auf Basis des Neuwertes des Gebäudes sowie dem Alter und Zustand des Gebäudes. Hierbei werden Abschläge vorgenommen, die den Verschleiß und die Abnutzung sowie Modernisierungen oder Sanierungen des Gebäudes berücksichtigen. Dabei spielen auch die Bauweise, die Nutzung und eventuelle Schäden eine Rolle. Der Zeitwert ist somit ein realistischer Wert, der den tatsächlichen Zustand des Gebäudes widerspiegelt.
Die Methode des Zeitwerts hat den Vorteil, dass sie eine genaue Wertermittlung ermöglicht, die den tatsächlichen Zustand des Gebäudes berücksichtigt. Sie ist daher besonders nützlich bei der Bewertung von älteren Gebäuden, deren Wert nicht mehr auf dem Sachwert oder dem hypothetischen Neuwert basiert. Allerdings berücksichtigt der Zeitwert nicht die langfristige Entwicklung des Markts und kann daher bei kurzfristigen Schwankungen ungenau sein.
Verkehrswert
Definition nach §194 BauGB
Der Verkehrswert (Marktwert) wird durch den Preis bestimmt, der in dem Zeitpunkt, auf den sich die Ermittlung bezieht, im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach den rechtlichen Gegebenheiten und tatsächlichen Eigenschaften, der sonstigen Beschaffenheit und Lage des Grundstücks oder des sonstigen Gegenstands der Wertermittlung ohne Rücksicht auf ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse zu erzielen wäre.
Wert 1914
Der Wert 1914 ist ein fiktiver Rechenwert und wird in Goldmark (M) ausgedrückt. Er bietet bei der Wohngebäudeversicherung eine einheitliche Basis zur Berechnung des Gebäudeneuwertes. Vom Wert 1914 gelangt man über den Baupreisindex schließlich zum heutigen Neubauwert des versicherten Gebäudes. Das Jahr 1914 wird verwendet, da es das letze Jahr war, in dem die Baupreise stabil waren. Die Währung war in Deutschland goldgedeckt und die Preise insgesamt noch nicht von besonderen Steigerungen (1. Weltkrieg) unterworfen waren.
Berechnung:
Neubauwert (€) : Baupreisindex x 100 = Wert 1914
oder andersherum
Wert 1914 x Baupreisindex : 100 = Neubauwert (€)
Baupreisindex Tabelle ab dem Jahre 2000 bis heute
Jahr | Index |
2025e | 2192,4 |
2024 | 2134,8 |
2023 | 1963,7 |
2022 | 1672,3 |
2021 | 1568,3 |
2020 | 1523,0 |
2019 | 1454,3 |
2018 | 1396,7 |
2017 | 1358,3 |
2016 | 1330,7 |
2015 | 1310,3 |
2014 | 1289,4 |
2013 | 1263,0 |
2012 | 1230,4 |
2011 | 1232,8 |
2010 | 1199,6 |
2009 | 1187,7 |
2008 | 1177,7 |
2007 | 1145,1 |
2006 | 1073,5 |
2005 | 1053,4 |
2004 | 1044,2 |
2003 | 1030,7 |
2002 | 1030,2 |
2001 | 1030,7 |
2000 | 1031,5 |
gemeiner Wert
Der gemeine Wert ist der Restwertpreis, der noch für ein Gebäude erzielt werden kann. Er kommt zur Anwendung, wenn ein Schadenfall an einem Gebäude eintritt, welches bereits zuvor zum Abbruch bestimmt oder so baufällig/ verwahrlost war, dass es unbewohnbar war. Zu beachten hier ist, dass der gemeine Wert zum Versicherungswert werden kann, ohne dass dies besonders vereinbart werden muss! Trotz eigentlich bestehender Versicherung zum Neuwert, Zeitwert oder Markwert, wird im Schadenfall ein gemeiner Wert relevant, wenn das Gebäude beispielsweise bereits zum Abbruch bestimmt war.
Für weitere Beratungen zur Gebäudeversicherung oder zu anderen Sparten, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
Ihr Versicherungsmakler Dortmund!
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