Altersvorsorge berechnen – Was habe ich im Ruhestand zur Verfügung?
Altersvorsorge berechnen: Mit welchen Zahlen kann ich tatsächlich rechnen?
Gesetzliche Rente – was kann ich realistisch erwarten?
1. Die Renteninformation verstehen
Wer in Deutschland in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, bekommt jedes Jahr eine Renteninformation von der Deutschen Rentenversicherung. Diese enthält:
- deine bisher erworbenen Rentenansprüche
- eine Hochrechnung für die Rente bei weiterer Einzahlung bis zum Rentenbeginn
- einen Hinweis auf die mögliche Versorgungslücke
Klingt gut – aber Vorsicht: Nicht alles darin ist so sicher, wie es wirkt.
2. Drei Werte, die du kennen solltest
🟢 Aktuelle Rentenanwartschaft
Das ist die Rente, die du heute bekommen würdest, wenn du ab sofort nichts mehr einzahlst – also zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit oder Berufswechsel.
🟡 Hochgerechnete Rente bei weiterem Einkommen
Hier steht, wie viel Rente du voraussichtlich bekommst, wenn du weiter genauso verdienst wie aktuell – bis zur Regelaltersgrenze.
➡️ Wichtig: Das ist nur eine Prognose und kann sich ändern, beispielsweise durch Arbeitsausfall, Teilzeit, oder Gehaltserhöhungen.
🔴 Kaufkraft in heutiger Währung
Ein besonders wichtiger Hinweis steht im Kleingedruckten:
Die genannten Rentenbeträge sind nicht inflationsbereinigt!
Das bedeutet: Wenn da beispielsweise 1.500 € steht, kann das in 20 Jahren nur noch die Kaufkraft von 1.000 € oder weniger haben.
3. Was ist eine realistische Hochrechnung?
Eine realistische Rentenhochrechnung bedeutet:
- Nimm die Angaben aus deiner Renteninformation
- Berücksichtige die Inflation (langjähriger Durchschnitt etwa 2-3 % jährlich)
- Plane eher vorsichtig und konservativ
Beispiel:
In deiner Renteninformation steht: „Sie können mit 1.800 € monatlicher Rente rechnen.“
➡️ Das klingt gut – aber:
- Bei beispielsweise 2 % Inflation über 20 Jahre bleibt davon real nur noch ca. 1.200 € Kaufkraft übrig.
- Steuern und Sozialabgaben gehen auch davon noch ab.
- Wenn du vorher in Teilzeit gehst oder weniger verdienst, sinkt die Rente nochmal.
4. Wie beeinflusst mein Einkommen die spätere Rente?
Je mehr du verdienst, desto höher sind deine Rentenpunkte – aber der Effekt ist begrenzt:
- Für jedes Jahr, in dem du genau den Durchschnittsverdienst in Deutschland hattest, bekommst du 1 Rentenpunkt.
- Aktuell bringt 1 Punkt (2024) etwa 39 € monatlich.
- Wenn du 30 Jahre lang den Durchschnitt verdient hast, wären das rund 1.170 € brutto gesetzliche Rente.
🧠 Wichtig: Wer beispielsweise lange in Teilzeit arbeitet oder in niedrigeren Einkommensbereichen bleibt, bekommt entsprechend deutlich weniger Rente.
5. Was bedeutet das für deine Vorsorgeplanung?
Die gesetzliche Rente ist ein solides Basis-Einkommen, aber:
- Sie reicht in den meisten Fällen nicht für den gewohnten Lebensstandard.
- Du brauchst fast immer eine private oder betriebliche Zusatzvorsorge.
- Wer nur mit den Zahlen in der Renteninformation plant, verpasst wichtige Faktoren wie Steuern, Inflation, Krankenkassenbeiträge und Langlebigkeit.
Fazit: Die Renteninformation ist ein Anfang – nicht das Ende der Planung
Die gesetzliche Rentenversicherung bleibt ein zentraler Baustein deiner Altersvorsorge. Aber:
Verlass dich nicht blind auf die Hochrechnung – sondern mach dir ein realistisches Bild:
– Zieh die Inflation ab ✅
– Beachte Steuern und Abgaben ✅
– Plane mit einem „Sicherheitspuffer“ ✅
– Ergänze durch private oder/ und betriebliche Vorsorge ✅
Rentenversicherung – was ist eine realistische Hochrechnung?
Viele Menschen zahlen in eine private Rentenversicherung ein – etwa eine klassische, fondsgebundene, Riester- oder Rürup-Rente. Doch die große Frage ist: Was bekomme ich am Ende wirklich raus?
In den Vertragsunterlagen oder jährlichen Standmitteilungen stehen oft beeindruckende Zahlen – doch wie realistisch sind die eigentlich? Altersvosorge berechnen:
1. Was zeigt mir der Versicherer?
In der jährlichen Übersicht oder beim Abschluss werden dir meist drei Werte genannt:
📌 Garantierte Rente
Diese bekommst du mindestens – unabhängig davon, wie sich die Märkte entwickeln.
➡️ Diese Zahl ist sehr konservativ – aber sicher.
Versicherungsprodukte mit hohen Garantierenten sind nicht mehr empfehlenswert. Die Garantie muss über Zinsanlagen sichergestellt werden. Da die Zinsen jedoch seit langer Zeit sehr niedrig sind, ist es fast unmöglich positive Erträge nach Kosten zu erwirtschaften. So bleibt auch keine Möglichkeit in renditestärkere Anlagen zu investieren. Dann hat man zwar am Ende eine garantierte Leistung aber oft weniger Kapital, als eingezahlt wurde.
📈 Prognostizierte Rente (mit Überschüssen)
Hier rechnet der Anbieter mit einer bestimmten Renditeannahme (z. B. 2–8 % p.a.) und zeigt, wie hoch die Rente werden könnte. Wie realistisch diese Wertentwicklung jedoch ist, hängt von der Garantiehöhe und der Anlageform ab. Dabei gilt: Je höher die Garantie, desto geringer die Wertentwicklung. Die Anlageform ist ebenfalls ein wichtiger Faktor und oft für den Laien nicht so ohne weiteres durchschaubar. Es erschließt sich oft erst bei genauerem hinsehen, wie die Anlage zusammengesetzt ist und welche Renditen nach Kosten tasächlich realistisch sind.
💰 Kapitalauszahlung (wenn möglich)
Bei manchen Verträgen kannst du dir das angesparte Kapital ganz oder teilweise auszahlen lassen. Dann musst du es später selbst in Rente umwandeln (z. B. mit Entnahmeplänen oder Fonds).
2. Altersvorsorge berechnen – Was ist eine realistische Annahme?
Die Anbieter arbeiten meist mit langfristigen Renditeannahmen von 2 % bis 8 % pro Jahr – oft wird auch ein „mittleres Szenario“ angegeben.
🧠 Faustregel für die Praxis:
- Rechne realistisch mit 4–6 % jährlicher Rendite nach Kosten bei fondsgebundenen Produkten
- Nimm nicht die höchste Prognose – bleib konservativ
- Behalte im Blick: Auch hier wirkt die Inflation!
3. Beispielhafte Hochrechnung
Angenommen, du zahlst 150 € im Monat in eine fondsgebundene Rentenversicherung ein – 30 Jahre lang:
- Einzahlung gesamt: 54.000 €
- Mit ca. 6 % Netto-Rendite pro Jahr: ca. 145.000 € Kapital
- Daraus ergäbe sich eine monatliche private Rente von etwa 400–600 € brutto – je nach Tarif und gewählter Rentenform
🔍 Wichtig zu wissen:
- Es gibt bei Kapitalauszahlung keine Garantie – bei schlechten Märkten fällt die Rente geringer aus
- Die bestehende Lebenserwartung beeinflusst die Höhe der monatlichen Rente stark
4. Welche Einflussfaktoren du einplanen solltest
Vertragskosten
Gerade bei älteren Verträgen können hohe Abschluss- und Verwaltungskosten die Rendite deutlich mindern.
Steuern im Alter
Private Renten aus Kapitalerträgen unterliegen der Ertragsanteilsbesteuerung – das heißt: Nur ein Teil der Rente wird versteuert, abhängig vom Alter beim Rentenbeginn.
Auszahlungsform
Kapitalauszahlung oder lebenslange Rente? Oder eine Kombination? Hier unterscheiden sich Verträge stark.
Anlageform
Klassisch garantiert = geringe Rendite, hohe Sicherheit
Fondsgebunden = höhere Chancen, aber auch Verlustrisiken (Schwankungen sind auch ins negative möglich). Deswegen Ablaufmanagement einplanen
5. Altersvorsorge berechnen: Was ist eine realistische Planung?
Viele unterschätzen, wie viel Kapital nötig ist, um z. B. 500 € private Rente monatlich zu erreichen.
💡 Als Faustformel gilt:
- Du brauchst ca. 100.000–150.000 € Kapital, um bei Renteneintritt eine lebenslange Rente von ca. 300–500 € monatlich zu erhalten – je nach Anbieter, Zinssatz und Lebenserwartung.
Daher gilt: Je früher du anfängst, desto besser – denn der Zinseszins-Effekt ist dein bester Freund!
Altersvorsorge berechnen – Fazit: Die Hochrechnung ist ein Richtwert – keine Garantie
Private Rentenversicherungen sind ein wichtiger Baustein der Altersvorsorge – aber keine Glaskugel. Plane mit:
– realistischen Renditeannahmen (4–6 %) bei höherer Aktienquote
– Berücksichtigung von Steuern und Inflation
– einem Puffer für Schwankungen und Langlebigkeit
Und: Setz nicht alles auf eine Karte! Die Kombination aus gesetzlicher Rente, betrieblicher Vorsorge und privaten Bausteinen macht deine Planung robuster.
Gerne! Hier ist ein prägnanter und verständlicher Text (ca. 300 Wörter), der die Besonderheiten der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) darstellt – ideal für Website, Broschüre oder Kundengespräch:
Betriebliche Altersvorsorge: Vorteile und Besonderheiten auf einen Blick
Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist eine wichtige Säule der Altersvorsorge in Deutschland. Sie wird vom Arbeitgeber organisiert und bietet Arbeitnehmern die Möglichkeit, einen Teil ihres Einkommens steuer- und sozialabgabenfrei für den Ruhestand anzusparen.
💼 Was ist das Besondere an der bAV?
1. Steuerliche Vorteile
Beiträge zur bAV können direkt vom Bruttolohn abgeführt werden. Dadurch sinken die zu versteuernden Einkünfte – und somit auch die Lohnsteuer- und Sozialabgabenbelastung. Es handelt sich um eine sogenannte Entgeltumwandlung.
2. Arbeitgeberbeteiligung
Seit 2019 sind viele Arbeitgeber verpflichtet, mindestens 15 % Zuschuss zu leisten, wenn der Arbeitnehmer über eine Direktversicherung vorsorgt. Einige Unternehmen zahlen freiwillig sogar mehr.
3. Lebenslange Rente oder Kapitalauszahlung
Am Ende der Laufzeit erhältst du entweder eine monatliche Betriebsrente oder – je nach Tarif – eine Kapitalauszahlung. Das sorgt für zusätzliche finanzielle Sicherheit im Ruhestand.
4. Schutz vor Zugriff
Das angesparte Kapital ist in der Ansparphase vor Pfändung oder Hartz-IV-Anrechnung geschützt – ein Pluspunkt für die persönliche Sicherheit.
5. Nachgelagerte Besteuerung
Die ausgezahlte bAV-Rente ist im Alter zu versteuern und krankenversicherungspflichtig. Da die meisten Ruheständler jedoch in einer niedrigeren Steuerklasse sind, fällt die Belastung in der Regel moderat aus.
Fazit
Die betriebliche Altersvorsorge ist besonders effizient für Angestellte, die langfristig in einem Unternehmen arbeiten. Dank steuerlicher Förderung, Zuschuss durch den Arbeitgeber und solider Planbarkeit lohnt sich die bAV als zusätzlicher Vorsorgebaustein – vor allem, wenn frühzeitig begonnen wird. Der größte Hebel für dich liegt im Verhältnis deines eigenen Nettoaufwandes zur Ablaufleistung.
Altersvorsorge berechnen: Freie Fondsanlage
Ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge kann auch ein Investmentdepot sein. Hier ist dann meist der Kapitalaufbau das Ziel und nicht eine spätere Verrentung dieses Kapitals. Ein Investmentdepot ist so eine gute und sinnvolle Ergänzung zu Renten, gleich ob gesetzlich, privat oder betrieblich.
Das Renditeziel eines Investmentdepots ist abhängig vom Risiko der Anlage, also maßgeblich von der Aktienquote. Für die Altersvorsorge als klassisches Langfristinvestment in Sparplanform, sollte eine Rendite von 5-6% das Minimum sein.
Es ist hierbei zu beachten, dass es bei Investmentdepots keinen „Steuerschutz“ gibt. Hier fällt bei jedem Verkauf (beispielsweise bei Umschichtungen) Abgeltungssteuer an. So werden Gewinne immer wieder durch Reibungsverluste geschmälert. Solche Umschichtungen sind während der Laufzeit nötig, um das Risikomaß gleich zuhalten. Wenn du also beispielsweise ein Aktien-Rentenverhältnis von 70-30 definiert hast, wird sich das verschieben, da sich Aktien und Renten meist unterschiedlich entwickeln. Um das Verhältnis von 70-30 wiederherzustellen, muss also ein Verkauf der einen Assetklasse und ein Zukauf der anderen Assetklasse erfolgen. Das sind zwar meist nur kleinere Anpassungen, summieren sich jedoch im Laufe der Zeit. Die größeren steuerlichen Auswirkungen wird es geben, wenn zum Ende des Ansparzeitraums die Risikoquote gesenkt werden muss, im Rahmen eines Ablaufmanagements.
Altersvorsorge berechnen – Fazit
Eine Kombination der verschiedenen Anlage- und Produktmöglichkeiten muss für jeden individuell erarbeitet werden. Es gibt keine Musterlösung, die immer passt.
Für weitere Orientierung oder/und einen Beratungstermin, wenden Sie sich gerne an uns! Eine Erstberatung ist bei uns immer kostenlos!
Ihr Team K. P. Rölfs & Partner GmbH
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